Jeder hat mal einen schlechten Tag. Jedem passieren mal seltsame Dinge. Jeder spielt mal Karten. Doch Unser Alltag ist das komprimierte 'mal'.
Eine wunderschöne, blühende Sommerwiese... Meister Kafe schlug die Augen auf und sah Dacko, den Hausdrachen, am Fußende des großen Bettes liegen. Er leckte ihm die Füße. Wie er das hasste; vor allem am frühen Morgen! Mit einem kräftigen Tritt beförderte der Meister das kleine Reptil in eine Ecke. Gut. Er drehte sich um und schmiegte sich wieder an Daneelaine, als ihm schlagartig bewusst wurde, dass er heute Unterricht hatte und es ausserdem schon verdammt hell durch die Fensterladen schimmerte. Ruckartig setzte er sich auf, griff nach dem silbernen Ei, das an einer Schnur über dem Bett hing und lauschte: Ein leises Schnarchen. "Aufwachen, du dreimal verfluchtes Sonderangebot!!" Er riss das Ei von der Schnur und schüttelte es kräftig durch. "Aah!! Gnade! Was ist denn?" "Sag mir sofort die Zeit!" "Die Zeit?" "Ja, verdammt, du bist doch ein Zeitdämon, oder nicht?" "Ja! Das stimmt!" "... ... Sagst du mir jetzt vielleicht endlich mal die Zeit, oder was wird jetzt?" "Ah ja! Wir haben.. emm... eine Stunde nach Sonnenaufgang." "WAAS!? Du solltest mich doch eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang wecken! Statt dessen pennst du hier rum! Ich verlange eine Erklärung!" "Na ja, ich war gestern abend kurz in den Niederwelten, um den Vollmond mit etwas Weingeist zu begießen, und ich würde jetzt gerne weiterschlafen, weil ich soo einen Kopf hab und..." "Frechheit!! Na warte, dir helf ich!!" "NA!? WIE GEFÄLLT DIR DAS!? IMMER NOCH KOPFSCHMERZEN?!" "Würg!... Gnade! Es kommt nie wieder vor! Es kommt
nie wieder vor!!" "Hmm?.. Musst Du nicht schon lang weg sein?" "Aah!! Stimmt ja!" "Los! Zum Clüm! Ich habs eilig!" "Ich fahre erst los, wenn Du 'Bitte' sagst." Durch ein Tal, über einen Fluss und über einen Berg... Ein Glockenspiel ertönte. Es war die Melodie von 'Alle Vögel sind schon da'. Nichts rührte sich. Die Apparatur gab nicht auf: Jetzt versuchte sie es mit 'Guten Morgen, liebe Sonne'. Immer noch keine Regung. Na warte... 'Der Hahn kräht in Grausenheim' provozierte endlich eine Reaktion. Etwas regte sich in einem Haufen Decken und Kissen und kroch zur Spieluhr herüber. Drei kräftige Schläge brachten die scheußliche Melodie schließlich zum Verstummen. Das Clüm richtete sich auf und trat den Fensterladen auf, um etwas Licht in die Dämmerung zu lassen. Er bereute es sofort, als die Sonne ihm in die Augen stach. Aiy! Er schleppte sich zum Badezimmer. Abgeschlossen. "Hallooh?" "Ich bin nur schnell auf dem Klo, weil ich gedacht hab..." "So, Hoki. Du kannst jetzt rein. Guten Morgen übrigens!" "hmpflgrmmlmpff!" "Raus da! Ich muss mich jetzt waschen und salben und
kämmen und parfümieren und anziehen und überhaupt find
ichs doof, dass Du jetzt da drin bist, wo Du doch genau weisst, dass ich
IMMER genau um die Zeit ins Bad will. Na ja, dann brauch ich halt länger
und Du kannst dann nach dem Essen nicht mehr rein, das hast Du dann davon!" "Hinaus!" "Du hast aber einen breiten Arsch heut wieder." "WAAS?! Wo ist der Spiegel? Stimmt das echt? Los, sags!
SAX!" "Was sollichn anziehn?" "Guck! Ich hab mir gedacht, nachdem Du schon dreimal
hintereinander "Ich hass dünnen Kamilltee zum Frühstück." "Ha! Sowas: Da nimmt man Dich auf, zieht Dich groß
und dann sowas. Danke, sehr nett. Du kannst Dir Dein Frühstück
auch selber machen!" "HäHäHääh! Selba schuld! Was musst Du auch so lang im Bad rumtrödeln?" erklang die selbstzufriedene Stimme hinter der Tür. Dann halt nicht. Er packte seine Bücher und ein Messer ein und setzte sich nach draußen in die Kälte, um auf Meister Kafe zu warten. Und zu warten. Und zu warten. Er schlief ein. Gleich darauf schreckte er wieder auf: Der Meister im mächtigen Ka-Dätt raste unter lautem Geschrei in einem gefährlichen Zickzackkurs auf ihn zu. "WaaaH! Was zum Galotti ist denn die ganze Zeit loos? Warum hüpfst du hier rum wie ein verdammtes Springmulbra?!" "Der Morgennebel! Er setzt sich an mir fest und will
TROPFEN BILDEN!! Das "urg..." "Guten Morgen." "HA! Gut? Los, du Sohn eines alten Kupferkessels! Wir
habens immer noch Über eine Ebene und einen weiteren dicht bewaldeten Berg... Ein kleiner gekiester Platz, der von einigen Büschen gesäumt wird... Einige Karren und Kutschen stehen darauf, darunter auch eine Kleine Rote, aus deren blechernen Schornstein dünner Rauch hinauskräuselt. Dies war die Heimat von Topa Harlie, dem Grausenheimer, seit ihn seine Eltern vor die Tür gesetzt hatten. Sein jüngerer Bruder Mackl war daran schuld, da war er ganz sicher. Im Moment kleidete er sich an, schüttete einen Muckefuck hinunter und trat dann nach draußen. Fordo, sein treuer alter Esel stand mampfend am Futtertrog und begrüßte Harlie mit einem deftigen Furz. Der Barbar sah auf die Sonnenuhr. Wo blieben bloß der Meister und das Clüm? Er ging noch einmal zurück in seine Kutsche und lies sich von einer quäkenden Dämonenstimme die Fragen des heutigen Tests abfragen. Etwas später vernahm er endlich die vertrauten Flüche von Kafe sowie ein lautes Scheppern. Er lief über den Kies und nahm dann auf der hinteren Bank des mächtigen Ka-Dätt Platz. "Guten Morgen!" "HA!" "PA!" "Du hättest uns wenigstens einen Muckefuck aus Deiner neuen Behausung mitbringen können." "Abba... Ich wohn hier nicht! Ich komme jeden Morgen hergefahren! Ich wohne in der Burg meines Vaters, des mächtigen Pupst von Grausenheim." Kafe und Hoki sahen sich an.
"So. Setz dich endlich in Bewegung, du abscheuliches Produkt eines
"Diese Beleidigungen muss ich mir nicht länger bieten lassen.
Ich bin der "WAAS?! Du verdienst DAS!" "Was ist das eigentlich für ein Titel, Pupst?" "Das ist was räligiöses, das verstehst Du ja doch nicht. Die Gläubigen von Kato huldigen immer dem Pupst in Grausenheim. Zumindest sollten sie das..." Er setzte sich wieder hin. "Ich habe gestern ein neues Wort von einem Murgogeist gelernt." "Welches denn?" "hoka-hoka" "Und was heisst das jetzt?"
"Das kann ich Dir jetzt nicht sagen, wir haben minderjährige
Barbaren
"Hey, ich bin nicht minderjährig! Ich bin ein gemeiner Barbar,
ich kann "Nein." "Nein."
"Weisst Du schon Das neueste? Penni, der Zwerg, verkauft jetzt auch
"Das wird schon son Dung sein, wenns Penni verkauft. Ich kaufe mein
Zeug "Ich hab mir letztens von Penni nen Sack Kartoffln gekauft!" "..." "..." "Und, wie läuft der Ausbau eurer Burg?" "Siehst Du DAS?!" "Ich habe gestern ein Sägeblatt verzaubert, damit wir schneller sägen können. Aber was macht das undankbare Stück? Es sägt mich in die Hand! Ich hab dann alles voll Blut gespritzt, bis wir zum Dorfheiler gekommen sind." Mehr oder weniger sinnvoller Tratsch macht die Runde, als das Trio in die Besengrube unweit der Fakultät einfährt. "Ah... so... Wir stellen den Ka-Dätt gleich hier
vorne ab, so wie die sich hier hinstellen, kommen wir sonst gar nicht
mehr raus." Sie stiegen aus und der Zauberer zog ihrem Gefährt
eins mit dem Magierstab über. "Schlafe!" Einige Augenblicke später... Torkann Bastelmann stand auf den Stufen vor dem großen Eingang und unterhielt sich mit Bier. Zur Erklärung muss hier gesagt werden, dass Bier eine blonde, üppige Schönheit mit einem etwas seltsamen Namen ist. Sie hatte heute einen kurzen Rock und eine durchscheinende schwarze Seidenbluse an. Es war also kaum verwunderlich, dass ein Schmunzeln Bastelmanns Mund umspielte, als er sich zu den drei Neuankömmlingen umdrehte. "Na? Moschä, Jungs." "Morgn" "Moschä?" "Morrchn" "Morgen. Oh, schaut mal da rüber, da ist ja wieder
die fette Sau. Kootz!" "AHAHahahaha!! Hiiiih! ....hiiih!... Hiiihhhhh!" "Oh, Hilfe! Pass auf, dass sie weiteratmet, Torkann.
Wir gehn schon mal "Yaa, viel zu kalt hier." "BUAHAHahahahaah!!...hchiiiiih!.....HiiiiHHhii!....hhhiiihhhhh!" "Weiteratmen! Los: Ein, Aus... Ein...Und Aus..." "Na? Was is dänn so lustig heutö?" "Das Clüm ist gegen die Tür gelaufen." "Aha." "HIiiIiiIiIIIIhhhhh!!... ....Hiiiihhhhh! ....Hhhhiiiiiiiiihhh!!" "Oh, nein. OK: Ein, ...und Aus..." "Ooaah. Ich geh auch hoch. Bis gleich." Ganz oben im Trakt für Magie. Über ein ringsum laufendes Geländer kann man in einen großen Lichthof hinuntersehen (oder -springen). Laut debattierend schleppten sich drei Gestalten die letzten Stufen hoch, als ein gefürchtetes Geräusch von einem Stock tiefer zu ihnen heraufschallte. "ÄhkhäKHÄkhäKhäkHääkMmm!....
Ähämm!... khmm!" "Soo, wir gehn dann mal, nö?" "Jaa, tschü-üs." "Habt Ihrs jetzt auf einmal soo eilig? ... Tja, sieht
so aus." Der Klassenraum der Abschlussklasse für Handelsmagie. Kessel war ein rothaariger Zwerg. Er besaß einen Helm, den er niemals abnahm, weder zum Schlafen, noch zum Sex oder zum Duschen. In diesem Augenblick schüttelte er seinen Kopf zum Takt einer Musik, die wohl nur er hören konnte. Weitere drei Personen betraten den Raum. "Puuh, das war knapp." "Yaa, das hätt mir heut morgen grad noch gefehlt." "Der arme Bastelmann." Gerade als sich die Tür schloss, wurde sie wieder aufgestoßen und Düdürk, der Schwarze Ritter, kam hereingestürmt. "ES hat Bastelmann erwischt. Ey, irchndwann tret ich ner zam; ich bring ner um. Dann rauchts!" "Das isn Zombie, der is doch schon tot." "Hm. Stimmt. Also: Los, Karddn raus! Mir sin via Loide." "OK, wie heisst das Spiel?" "Hammelbein, wie imma. Blöde Frache." "Los, Mischling: Misch!" Hoki lehnte sich zurück. "Heut hamma ja den Galotti, nn? Ma schaun, obba heute meine Herausforderung zum Fechtkampf annimmt." "Wohl eher nicht.", bemerkte Ohzahno di Angelo, der gerade hineintänzelte. "Galotti ist tot." "Waas?" "Ächd? Hardd!" "Kacke." "Wie, tot?" "Wie wohl? Döpp!" "Hamma dann a Schtund ea aus?" "Ja, er hat gestern einen Herzkaschba gekriegt. Habs grad gehört, wo ich reingekommen bin." "Na ja, jednfalls hab ich a Rufolution!" "Nei-än!" "Gibts net!" "Vergisses!" "Oh, Mann! Ia könnd ja alle kan Hammlbain! Wennma a driddl sovil Bumbln hat wie wo Lappn, dann is des des höksde!" "Fresse! Ich spiel jetz nen Lappenstich. Wer kommt raus?" Langsam trudelte der Rest der Klasse ein, darunter auch der kreidebleiche
Torkann und der Zombie in Sandalen. Mit einer seiner fauligen Hände
schob er gerade einen Packen Notizzettel in seinen Bauchbeutel, mit der
anderen hielt er einen schon lange leeren Milchbären, an dem er noch
immer mit aller Kraft züllte. Normalerweise erwachten die Milchbären
nach Schulschluss und liefen zurück zum Hausmeister, um dort nachgefüllt
und neu verkauft zu werden, doch Dieser hier würde bald nirgenwo
mehr hingehen, dafür würde er schon sorgen! Er saugte noch härter,
nahm dann das Nudelsieb vom Kopf und setzte sich auf seinen Platz. Kessel
richtete nun seine Aufmerksamkeit von der Kakophonie in seinem Kopf auf
seinen erklärten Lieblingsfeind. "Mobbo is ne Tuchtel!"
krähte er. "Na, Mobbo? Bass auf, dass dai Bauch net abfault!" "Ja, oder dein Schwanz." "Sowas hat der doch garniccht." "HÄhä HÄ hä, das is dea Mobbo-Mann." "So nicht, Chportsfroint!! Hats Chpas gemacht, mit maijnem
Körper zu chpielen? Eins wollte ich oich nämlich chon lange
mal sagen, ihr Purchen: Ihr! .... ihr ...Ihr seid alle..." Sein Zeigefinger
fiel ab. Sofort bückte er sich danach und zeigte dann damit wieder
drohend auf niemand Bestimmten. Damit setzte er sich wieder, rutschte noch dreimal auf dem Stuhl herum, schrieb dann einen Notizzettel und lies diesen in den unendlichen Weiten seines Bauchbeutels verschwinden. Das Publikum zeigte sich indes eher unbeeindruckt. "Ein Spiel geht noch. Los, müsch!" Ein kleiner Kaubold, oder besser gesagt: DER kleine Kaubold trippelte zur Tür hinein. In der einen Hand hielt er einen Sack voll Gold, in der Anderen eine riesige Ledertasche. Der Artikel 'Der' war derzeit noch umstritten, denn mit ein wenig gutem Willen konnte man den Kaubold auch als weiblich ansehen. Er sprang auf das Pult und schrie mit seiner hohen Fistelstimme: "Jetzt aber ganz schnell die Kartn weg, okäij?!" "Des Schpihl noch feddich..." "WEG DAMIT! LOS!" "So, fangen wir gleich mal mit ein paar Fragen an. Was
besagt Schorgmars Indifferenzklausel? Ja, Du dahinten!" "Dass der Erfüllungsort einer Magieschuld sich an
den Leylinien verschieben kann und deshalb nicht exakt sein muss." "WASCHWEIBERGESCHWÄTZ!!! Ich will Fakten, Fakten,
FAKTEN!! Wenn ich sage Schorgmars Indifferenzklausel dann müssen
da Wörter fallen wie Tünte oder Avalarachmachnach oder die zweite
Zeile des 538. Gesetzes der Handelsmagie!! VERDAMMT!! Macht es euch klar,
macht es euch klar, und macht es euch nochmal klar, KLAR?!!" "Wie lautet denn die zweite Zeile des 538. Gesetzes der
Handelsmagie?" "Das gibts doch nicht. Ihr habt euch doch mal wieder überhaupt nicht vorbereitet, richtig? Wie stellt Ihr euch das denn vor? Wie wollt Ihr denn die Prüfung bestehen, mit dieser Einstellung, hm? Ihr müsst jetzt mal was tun!" "Is ja noch Zeit..." "WaaS?! NOCH ZEIT?! Hast Du denn schon Deine Äkks-zärpte
fertig gemacht? Nein? Gut, dann werde ich sie mal benoten, okäiijj?
...So, wer beantwortet jetzt die Frage? Wer weiss es?" "Düdürk!" "Wie war nochamal die Frache?" "Wie lautet die zweite Zeile des 538. Gesetzes der Handelsmagie?" "Die zweite Zeile? Jaaa... die zweite Zeile des 538.
Gesetzes der "Naa?" "Wo kommst Du denn jetzt her?" "Na ja... Meine Kamel hat auf dem Weg hierher eins Rad verloren." "Ha! Kamele haben doch gar keine Räder." "Ähmm... Mein schon." "Hinsetzen und maulhalten!" "Habt Ihr mein Arbeit korrogiert schon?" "Ja." "Und?" "Durchgefallen."
"Was? Abba... Des ferschteh ich net, weisch. Warumm habt Ihr dann
mich "DU PICKLIGER SOHN EINES WÜSTENWURMS!!! AMÖBENHIRN!! NIE WIEDER KRIEGST DU EINE ZWEITE CHANCE BEI MIR!!! FURZGESICHT!!! WICHSER!!! KA-KLÄSSLER!!!!" ... Die nächste Stunde: Religion. Jedenfalls für die Kato-Gläubigen.
Die "Na, fit?" "Kloar, was willse denn scho groß fragn?" "Auf der einen Rolle sind die Testfragen drauf, die Andere
ist eine Broschüre, die Ihr verwenden dürft. ...Nein! Müsst!
Häh! Häh! Häh!" 'Test!! Zeit: 14 Minuten Gesamtpunkte: 11' 'I. Gebet es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen?
Antwort: NEIN!! Punkte: 4' 'II. Warum sind Frauen besser als Männer?(4 Gründe)
Punkte: 4' '1. Sie sehen besser aus.' '2. Sie haben Kawoongas.' '3. Frauen können Dreck besser sehen.' '4. Sie riechen besser.' 'III. Nennige drei berühmte(!) weibliche(!!!!!) Persönlichkeiten.
3 Punkte' '1. Jehutra die Schreckliche' '2. ' Arg! Mehr war Bastelmann nicht eingefallen. Hm. Einfach mal auf Glück ein paar Namen ausdenken, das war besser als ein leeres Blatt. '2. Badombia die Überfette' '3. Ludhelis, Lady von ' ... ... 'Humpldigumpl' Die nächsten Stunden waren wie aus dem Gedächtnis gelöscht, denn Der Meister des Schlafs, der große Betäubock, legte eine Glanzleistung hin: "Hmm... Sollicheuch die Bledda austeiln odda sollichse glaich dem Waschbeckn zu fressn gebn?" Nach diesem ersten Satz war jeder Anwesende tief eingeschlafen. Eine friedliche Ruhe lag für den Rest des Unterichts über dem Klassenzimmer. Nur das Waschbecken rülpste ein lautes "GURPS!", nachdem es fröhlich gurgelnd die saugfähigen Pergamente verschlungen hatte. Das große Fakultätsgebäude schimmert in der Mittagssonne. Nichts rührt sich, bis auf einige Bäume, die leise Schnick-Schnack-Schnuck spielen. Die dicke Schulglocke nahm den Prügel zur Hand und schlug sich einige Male feste damit auf den Bauch. Die Tore des Haupteinganges öffneten sich, um eine Flut von schwatzenden Wesen aller Art hinausströmen zu lassen. Darunter befanden sich auch eineinhalb Dutzend, die sich schlaftrunken von der Menge mitziehen ließen. Das Clüm gähnte herzhaft, als der Strom von den Türen abflaute. "Uaarrrh... Kann sich noch jemand an die Stunde erinnern?" "Nein." "..Häh?... Was?" "Könnt ihr mich n Stück mitnehmen? Muss noch was einkaufen" "Nein! Dich net! ...Gschmarri, war nur Spaß. Kannst mitfahren, Torkann." "ÄKHÄkhäähähäkämm!!" "AAH!!" "UAH!!" "WAH!!" "HAH!!" "Keine Ahnung, aber er soll aufhören. Da is noch Obst drin." "Emm... Mobbo? Da hinten steht ne total holde Jungfer
und zeigt ihre Titten!" "Du machst das falsch. Hey, Mobbo! Da hinten steht jemand
mit mindestens fumpf Schriftrollen mit thaumaturgischen Berechnungen drauf!" Die Lehm- und Schlammfläche der Besengrube... Das goldene Gefährt des Meisters war von allen Seiten umstellt.
Doch man konnte genau erkennen, wer als letztes dazugekommen war und damit
den Ausgang geschlossen hatte: Eine große, scheußlich grünblaue
Kutsche mit einer Plakette die besagte, dass diese Kutsche dem Ante Tünte
von Emässpe "Scheiße! Was jetzt?" "Versuchen wir mal, sie rumzuheben." "Eins...Zwei... HARRR!!" "Verdammt! Viel zu schwer." "Wir könnten zurückgehen und fragen, wer diese Ante-Tuchtel ist." "Das bringt nichts. Weißt du, wie groß das Fakultätsgelände ist? Ausserdem stellen sich hier sogar Leute von der Kochgilde hin." "Ich habs! Wir rufen die Stadtwache!" "TA! Die Stadtwache? Die verlangt schon fürs Furzen Geld." "Kennt jemand Muggels Stemmhebel? Dann könnten wir sie umschmeissen!" "Nein." "Hö?" "..." "Ich könnte die Scheiben einschlagen, reinklettern und die Bremsen losmachen und dann kamman sie wegschiebn!" "Nein, Clüm!" "Viel zu millidand." "Abber ich hab Hunger, verdammt!" "Na gut, sagen wir, das ist Plan Z. Und wir sind jetzt am Überlegen, was Plan A ist." "Bleibt uns wohl nichts übrig, als zu warten. Gehn wir zurück und spieln halt weng Kartn, vier Leute simma ja." "RRAAAAH!!! NAIN!! ICH WILL JÄTZ ÄSSÄN!!
ICH HAU JÄTZ DIE SCHEISS KUTSCHE KABUDD!!" "Son Scheiss! Jetzt müssts nur noch regnen." Kleine Tropfen fielen vom Himmel. "Na jaa.. Regen und Sonne, da gibts doch immer nen Regenbogen." Kein Regenbogen zu sehen. Nicht heute. "Wenigstens sinds nur kleine Tropfen..." Der Himmel verdunkelte sich und der Regen fiel nun in fingerdicken Schnüren. "Wenigstens..." "HALT ENDLICH DEIN MAUL!!!" "Ich bin weg. Mann, son Arsch. Man sollte ihm die Räder lockern." "Auch weg. Ja, oder einen Hurdram-Dämonen hinterherhetzen." "Wir sollten seine Hütte niederbrennen, seine Frauen
schänden und sein Gold stehlen, jawohl! Und ich bin auch weg." "Du liest zu viele Barbarenhandbücher. Warum lasst ihr mich dann nicht die Scheiben einschlagn? Was ihr da sagt, is doch viel schlimma!" "Des kannste doch net machen. Und wir meinens auch nicht alles ernst. Wir können uns ja mal rächen, aber so, dass keiner an uns denkt." "Wir könnten doch auch an seiner Kutsche warten, und wenn er dann kommt, dann spießen wir ihn auf und grillen ihn und Torkann hat noch nen Apfel, den stecken wir ihm..." "Nein." "Nein." "Nein." "Wer spielt denn jetzt?" "Ich! Ich spiel nen Schlonz!" Geschlagene zwei Stunden später... Die große Glocke ergriff ein weiteres Mal den Prügel und schlug die Stunde auf ihrem Bauch. Ein weiterer Schwall von Schülern ergoss sich über die breite Treppe. Ein weiteres Mal liefen die Vier hinüber zur Besengrube. Doch Ante Tünte von Emässpe war nicht da. Er kam auch nicht. Hoki zog sein Messer und näherte sich seinem widerlich grünblauen Feind. Just in diesem Moment führte eine kleine brünette Frau zwei dicke Ponies an eine der anderen Kutschen. "Oh! Müsst ihr etwa wegen mir warten? Ich hab doch extra noch mal nachgesehen, ob auch alle rauskommen." "Nein. Wir müssen wegen Tuchtel-Ante warten. Aber Du hast Dich auch verflucht dämlich hingestellt, Du stinkendes Stück Dünnschiss einer Harpye!" "Aber ich..." "FAHR WÄG JÄTZ!! ICH HAB HUNGER!! ICH FRESS GLEICH DEINE FETTEN PONIES!!" "Ich mach ja schon..." Zwei Minuten nach dieser netten Unterhaltung... Meister Kafe schlug drei Mal wütend auf den mächtigen Ka-Dätt ein. "Erwache! ... Los, wach auf, du wertlose Schmiedearbeit eines besoffenen Trolls! AUFWACHEN!!" "Jajajaja, bin ja schon wach." "Los! Bring uns so schnell du kannst heim! Nein! Noch schneller! Und am Stadttor machst Du mal kurz langsamer, damit wir Bastelmann rauswerfen können, kapiert?" "Ja, Meister." Der Ka-Dätt hatte seine Lektion diesen Morgen gelernt. "Hey, ich will gar nicht zum Stadttor!" "Fresse!" Anscheinend war heute ein Festtag oder etwas vergleichbares in der Stadt, denn alles war voller Menschen... und Zwerge ...und Trolle ...und sonstiges Viehzeug. Ein gebückt laufendes Mütterchen überquerte vor ihnen in der Geschwindigkeit einer toten Nacktschnecke die Hauptverkehrsader. "Spinnt die?" "Los, mach sie platt!" "Nein, wir fahren aussenherum." "Aber dann lernt sie es nie!" "..." "..." "..." Das Clüm wackelte auf einmal mit einer wohlbekannten Plakette vor seiner Stirn herum. "Höij! Öch bönn därr Onte Tönte vonn Ömmösspö!" "Wo kommt das denn jetzt her?" "Habbich abgerissen." "Und warum?" "Die Runen da drauf sind aus Gold, Mann! Ausserdem kann ich damit immer sagen, dass ich Antetante bin." "Hier muss ich raus! Ich will nicht bis zum Stadttor mitfahren!" "Harlie? Würdest Du bitte..." "Jap. Tschoss, Torkann." "Lebt er noch?" "Jaja, das hält der aus." "Was für ein Tag. Daheim lege ich mich gleich hin, das wird heute sowieso nichts Richtiges mehr." Die Casa de Clüm, eine halbe Stunde später... "Also, Tschoss, bis morgen. Leg Dich lieber auch gleich hin." "Hm. Ma schaun. Tschoss!" Hoki betrat seine Casa und stiefelte - soweit man das sagen kann, denn
er trug nie Schuhe - direkt in die Küche, in Erwartung eines üppigen
Mals. Natürlich bekam er das nicht. Nicht heute. "Halloo. Na? Wie wars?" "Grrrrr.... Kacke!" "Erzähl doch mal!" "Nein. Ich hab Hunger! Ich will essen! Wo ist mein Essen?" "Ich hab mir gedacht, wir essen erst heut abend, wenn
Maride heimkehrt. Kannst ja solang einen Joghurt essen." "Oh, BITTE! Den Wasserbottich kannst Du doch nicht auf den Tisch stellen, das ist ja wie wenn in der Wirtschaft, wenn man Milch trinken will, ne Kuh auf den Tisch gestellt wird." "...???... Aber ich will was trinken!" "Ta! Lieber gieß ich Dir jeden Becher einzeln ein." Auch gut. Er setzte sich und fing an zu essen. "Was willst Du denn mit dem Stoff?" "Der hier? Schön, gell? Der kommt jetzt statt der
ekligen dunkelgrünen Vorhänge hin, ich komm mir ja hier vor
wie in einem Eisberg. Ausserdem muss da jetzt mal weng Abwechslung rein." "Ha! Wart doch erstmal, bis Du es gesehen hast, wenns
fertig ist. Dann gefällts Dir nämlich!" "Kann ich das wegräumen? Das brauchst Du auch nicht mehr, oder?" "RRRAAAH!! RAUS HIER!! Und lass mein Essen da!" "Also das finde ich ungerecht, Du bist soo gemein und überhaupt..." Er schob sie zur Tür hinaus und warf dann einen Blick auf den Kalender. Waren es etwa schon wieder Diese Tage im Mondzyklus? Oh, nein... Die Burg des Meisters und der Lady. Meister Kafe schlug dem Ka-Dätt auf die stellenweise schon grünliche Kupferhaut. "Verschwinde in die Hölle, aus der Du gekrochen
bist!" 'Hallo, Schatz, bin bei der Comtesse. Gekocht habe ich nicht.' 'Du musst Dacko füttern.' 'Penni's läckeres Drachenfutter für glänzende
Schuppen. Zwei Sorten Kohle mit frischen Katzen. Sonderangebot!!' "Miez, miez, miez! Komm, Kätzchen! Keine Angst,
niemand tut Dir was. Der Liebe Onkel Kafe hat hier was ganz Feines für
Dich." "AAH!! Dacko! Du stinkende alte Handtasche! Wie oft soll
ich Dir noch sagen, dass Du nicht IN MEIN BETT SCHEISSEN SOLLST?" "Merk Dir das ein- für allemal!!" "Du sollst..." "...nicht..." Aus dem Fenster hinaus und hoch in die Luft, bis des Meisters Burg nur
noch ein winziger Klecks auf dem Hang ist. Das Clüm sprang wild knurrend und zischend im Raum herum und zerhäckselte einen imaginären Gegner mit zwei langen Messern. "Ha! RRRrrAh! Hiiiiiyaow! chhh! grrrrrr... GYAR!!" |