Das Wort zum Sonntag

"Ich bin immer auf dem Teppich geblieben,
Doch mein Teppich, der kann fliegen.."


- Rainald Grebe


Hilfe?

Willkommen in der Vergangenheit.

Nach Hause!


Mittwoch, 11. Juli 2007 - Der Balkon ist aufgeräumt. Es ist ein Wunder, aber es war ja auch ich. Deshalb hier wie versprochen der *hüstel* neueste Stand. Nachdem ich hier die Gesetze mache, bedeutet "der neueste Stand", dass ich hier kurz anreiße, was es heißt, ein Profi zu sein. Gut zuhören, Kinder, vielleicht lernt ihr was. Samstag hatten Timo und ich Lust auf zwei bis zehn Bier. Und: "If a thing like this is worth doing at all, it's worth doing right." (Raoul Duke) Also sind wir zu BMW nach Garmisch gefahren. Haben mit den zwei zerfledderten Zetteln, die Timo "Karte" nannte, nur etwa sechs Stunden gebraucht, das wäre zu Fuß ein neuer Rekord gewesen. Aber auch mit dem Motorrad ist das noch eine beeindruckende Leistung.

Obwohl wir eigentlich journalistisch perfekt angezogen waren (Timo: schimmlige, zehn Jahre alte Gericke-Hose; ich: "Full-Throttle-Beer"-Shirt), zeigte sich die Dame leicht irritiert von unserem Ansinnen, uns mal ganz fix diese VIP-Bändchen umzuhängen, für die man das Bier kostenlos kriegt. "Bisschen spät für eine Akkreditierung" war ihr völlig unprofessionelles Statement. Dann wollte sie auch noch Einladungen sehen. Wir hatten alles im Griff: "Ich hab hier, äh, eine Visitenkarte! Außerdem wartet der Stoffregen mit seinen Mädels, ja, überhaupt die ganze Presseabteilung, nur noch auf uns, jetzt mach mal hin!" Solchen handverlesen erlesenen Argumenten kann sich keiner widersetzen, am wenigsten Agenturmädels in blauen Shirts kurz vor Feierabend, also hatten wir Abendessen, Bier, Unterhaltung und VIP-Plätze frei. Damit konnten wir dann Mass-Arbeit leisten. Ich weiß, es ist ein harter, gefährlicher, dreckiger und undankbarer Job, aber jemand muss ihn machen. Dafür sind wir Profis da.

 

RT mit Bett

 


Samstag, 19. Januar 2007 - Ich bin Gott. Klar, ihr Christen wusstet das schon lang, ich seh hier eure ganzen Gebete in meiner Inbox: "Lieber Gott, bitte mach, dass die Ursula endlich stirbt." Ich werde mich um alles kümmern, sobald ich die entsprechenden Zahlungseingänge auf meinem Konto feststelle. Warum mir das trotz meiner Allwissenheit erst jetzt einfällt? Die Wege Gottes sind unergründlich, du kleiner Häretiker! Merk dir das. Und jetzt, nachdem ich zurück an meinem Schreibtisch bin, erwarte ich fette Opfergaben! Was ist daraus geworden, hm? Kaum ist man mal ein paar Jahrhunderte auf dem Klo, schon reißen Bequemlichkeit und Trägheit ein.

Als alleiniger Gott erkläre ich hiermit MNV für wiederauferstanden, weil ich den Cash-Flow wieder linearisiert habe. Ich verkünde öffentlich, dass Jesus ein unehelicher Sohn war, mit dem ich nix mehr zu tun haben will. Ich enterbe ihn. Also schmeißt das neue Testament weg, die Geschichten im alten waren doch eh viel besser. Gemeinde! Geht morgen in die Kirche und fragt den Pfarrer nach Gottes tausend Namen, und wenn er nicht "Clemens" sagt, dann opfert ihn mir auf dem Brandaltar! Werft euch dreimal täglich zu Boden und betet in meine Richtung! Und schickt mir endlich jemanden, der mal den Balkon aufräumt! Dann werde ich mich eventuell auch mal dazu bequemen, die Seite hier auf den neuesten Stand zu bringen.

PS: In meiner Allwissenheit ist mir auch eingefallen, was Johnny Knoxville macht: Jackass 2.


Montag, 30. Oktober 2006 - Es ist viel passiert. Ne, diesmal echt. Allerdings hab ich jetzt auch schon keine Zeit mehr, davon komplett zu berichten, aber fangen wir ganz weit weg an, im vollkommen Irrelevanten. Ich musste mir auf einer Zugfahrt nach Hamburg darüber Gedanken machen, was eigentlich Johnny Knoxville so treibt. In Hamburg musste ich einen Glühwein zu mir nehmen und wieder zurückfahren. Die Bahnfahrt hat 200 Euro gekostet, aber dafür hab ich jetzt eine Bahncard, die ich nicht mehr finde. Auf jeden Fall kann man sich hier zusammen mit mir fragen, was Johnny eigentlich so macht. Ich jedenfalls hab keine Ahnung. Wie immer.

Genug Sinnvolles jetzt, kommen wir zurück zum egomanischen Wahnsinn, für den der hüstel gute Name von MNV immerhin steht. Ich habe grad eben festgestellt, dass ich ganz einfach so einen Kaffeetassenteeshirtshop haben kann, wenn ich nur die richtige Mausklickreihenfolge in diesen Computer hier eingebe. Meine eigene Kaffeetasse, von mir, mit mir und auf meiner höchstselbsten Internet-Seite gekauft! Das ist die wohl die höchste Form der netzgestützten mentalen Masturbation, und ich krieg außerdem noch Geld dafür! Von mir! Hiermit gratuliere ich mir selber, endlich das finanzielle Perpetuum Mobile erfunden zu haben und mach mich ins Bett. Meine (mentale?) linke Hand sagt nämlich soeben "...du willst es doch auch...".


Sonntag. 19. März 2006 - News: Mir scheint die Sonne aus dem Arsch! Das ist doch wirklich mal neu.


Mittwoch, 8. März 2006 - Richtig: Wir schreiben sogar hier schon das Jahr zwei-null-null-sechs. Ein gutes selbiges! Warum erst jetzt? Weil erst jetzt, mit Sicherheitsabstand zur Pappnasenzeit, das neue Jahr beginnen kann. Man hat mich nämlich auf hinterfotzigste, perfideste Art und Weise (es war eine Frau) zum Fasching verpflichtet. Ich hasse Fasching. Kindheitstraumata. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen ("Sex and Drugs and Rock 'n' Roll") unter Zuhilfenahme weiblichen Scharms angelockt, konnte ich dennoch immerhin zwei von dreien verwirklichen. Hey, wenn das so ist, lass ich mich nächstes Jahr vielleicht wieder rekrutieren...

Meine Aufpasser von der Polizeiakademie ums Eck haben weniger Verständnis für mich als Narren gezeigt, als ich nachts um zwei mit Totenkopfschminke und wehendem Doktorkittel durch den romantisch rieselnden Schnee gebollert bin, und haben mir das volle Programm spendiert: "Führerschein und Fahrzeugpapiere!" "Ist das Ihre Maschine?" "Was sind das für Kratzer?" "Was sind das für Reifen?" "Was ist das für ein Profil?" "Wer ist der Mann auf dem Bild vom Führerschein?" "Abschminken! Das könnte sonst jeder sein." "Alkohol ins Messgerät pusten!" "Nochmal!" "Gibts nicht. Nochmal!" "Na gut. Aber der Führerschein: Ich bin ein dummer Bulle und diese Kartenführerscheine gibts erst seit tausend Jahren, erklären Sie mir das doch mal!" "Und das?" "Ich habs nicht verstanden, wie war das mit dieser Nummer auf dem Schein?" Wir standen 20 Minuten in der Eiskälte rum und das 300 Meter vor dem rettenden Zuhause. Aber ich will mich ja gar nicht noch mehr beschweren: Immerhin versuchen sie, wenigstens irgendwas für ihr Geld zu tun.

Was sollte hier noch stehen? Ein Bild von der Neuen vielleicht, wobei "neu" im Kontext dieser Seite heißt: "vor ein paar Monaten neu". So. Hier:

Ansonsten gäb es viel zu tun: Ein paar aktuellere Artikel einpflegen, illustrieren, generell das tun, was man landläufig "arbeiten" nennt. Aber mit so nem Teufelszeug, da fang ich hier gar nicht erst an. Ich schließe mit einem Stückchen von meinem Textekompost. Es ging über genetische Algorithmen im Kontext künstlicher Intelligenz und es missfiel dem Gegenleser, wie da die Leser und die sexuelle Fortpflanzung gelobt wurden. Deshalb nur hier die originale Einleitung: Ein Hoch auf die Leser! Und zwei aufs Ficken!

Das Problem, ein Optimum oder zumindest eine Lösung möglichst nahe dran zu finden, stellt sich auch und gerade in der Spiele-Entwicklung. Eine Herangehensweise mit Vorbild aus der Natur sind genetische Algorithmen (GA). Nachdem die Evolution von schleimiger Suppe über Crossposter bis hin zum c't-Leser geführt hat, meinen Experten, hier eine gewisse Optimierung zu erkennen, die sich doch auch in Software anwenden ließe. Kurz und sehr vereinfacht gesprochen beginnt man mit einer Population zufälliger Konfigurationen, bewertet ihre Fitness, ihre Eignung auf das jeweilige Problem, kreuzt die Besten, mutiert hier und da und lässt die Schlechtesten aussterben. In Wetware (Bienchen & Blümchen) ist die Evolution ein Vorgang mit höchst impliziten Informationen. Es ist nicht möglich, von einer Gensequenz auf die exakte Quadratzentimeterzahl der Ohrläppchen zu schließen, da die genetische Information kein Bauplan ist. Sie ist eher sowas wie ein Kochrezept; man muss sie schon einer Frau geben, damit was passiert. Auf diesem Umweg passieren manchmal erstaunliche Dinge. Ein Gen kippt um, auf einmal versteht die nächste Generation Bögeholz-Artikel! Deshalb verwenden auch viele Implementationen von GA eine Codierung in an Gene angelehnte strukturierte Datensätze, aus denen indirekt die Information rekonstruiert wird.

Und dabei habbich doch extra "Ohrläppchen" geschrieben statt "Schamlippen", wie es sich eigentlich für KAP-Mitglieder gehört hätte...


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